Donnerstag, 8. November 2012

Schulbesuch in der Nachbarschaft 07.11.


Besuch bei zwei Behindertenschulen: The Little Flower Convent Higher Secondary School for the deaf gibt Gehörlosen Kindern aus ganz Indien eine Chance. Eine Gruppe von Kindern der fünften Klasse erteilt uns Unterricht in Umweltschutz. Mit großem Engagement und noch größerem Mut stellen sie sich, einer nach dem anderen, vor uns hin, halten ihre Plakate mit Umweltregeln hoch (Plant a tree, Do not throw litter in the streets, Save water...) und lesen mit lauter Stimme, jeder so gut er kann, die tamilische Version vor.




Die Mühe, die sie sich dabei geben, möglichst deutlich zu sprechen, berührt uns sehr. Im Unterricht ist die Lehrerin darauf angewiesen, dass alle sie anschauen, aber das ist schwer, wenn hinter den Schülern 20 deutsche Gäste stehen. Die Lehrerin fragt die Erstklässler nach Tieren, die sie kennen, nach Tierlauten, und als man schon viel weiter ist im Unterrichtsgespräch, springt noch einer ganz begeistert auf und zeigt auf die Kuh: "dog" sagt er."Come and see" - so lädt uns die Direktorin in die Blindenschule ein. Hier hat der Satz eine besondere Bedeutung. Blinde Schülerinnen begrüßen uns mit einem wunderschönen Lied,


man liest uns einen in Braille geschriebenen Text vor, ein kleines Diktat wird geschrieben (von rechts nach links, damit beim Umdrehen des durchstochenen Blattes von links nach rechts gelesen werden kann); besonders die Mathematik in Braille ist faszinierend. Im Computerraum wird getippt - eine Stimme liest jeden Buchstaben und jedes Wort laut mit, damit Tippfehler vermieden werden.Der Staat unterstützt die Schulen - er bezahlt die Lehrer. Ansonsten ist man auf Spenden angewiesen, und auf Wunder. Gerade, so sagt man uns, habe ein blinder Junge aus einer reichen Familie, der jahrelang sein Taschengeld gespart habe, der Schule 70 iPads geschenkt.
Eva

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